13.03.2023
Windenegie: DWD verkleinert Schutzzonen wegen Windrädern
Der Deutsche Wetterdienst gibt 90 Prozent der Schutzzonen um seine Wetterradartürme für den Windkraftausbau frei.

Quelle: Energie & Management

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt Flächen rund um seine Wetterradartürme frei für neue Windräder. Bislang legte die Bundesbehörde mit Sitz in Offenbach grundsätzlich Rechtsmittel ein, wenn im Umkreis von 15 Kilometern der Radartürme eine Windkraftanlage geplant war. Künftig wolle der DWD „nur noch im 5-km-Radius Rechtsmittel einlegen“, heißt es in einer Mitteilung.

Ab 2024 soll diese Regelung gelten. Fast 90 Prozent der bislang als Schutzzonen um die vom DWD für seine Wetterradartürme und Windprofiler ausgewiesenen Flächen seien dann für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen verfügbar. Der DWD betreibt nach eigenen Angaben 18 Wetterradarstandorte und Windprofiler, vier Radaranlagen sollen demnächst hinzukommen.

Wetterradartürme stehen laut DWD möglichst in hindernisfreien und damit meist exponierten und abgelegenen Regionen. Die Standorte könnten daher auch für die Windenergiegewinnung interessant sein. Mit der neuen Regelung stünden nun gut 16.000 Quadratkilometer an potenziellen Flächen mehr für den Windkraftausbau zur Verfügung.

Rotoren können Anlagen stören 

Möglicherweise ist auch die künftige 5 Kilometer-Schutzzone interessant für Windanlagenbetreiber. Hier gibt sich der DWD kompromissbereit. Gerhard Adrian, Präsident des DWD: „Wir sind bereit, über die Verlegung von Wetterradarstandorten zu sprechen. Aber erst, wenn grundsätzlich geklärt ist, welche Gebiete in Deutschland als Windkraftvorrangflächen ausgewiesen werden und wir damit Planungssicherheit haben. 
Grundsätzlich sei den DVD-Verantwortlichen die Entscheidung nicht leichtgefallen.
Windkraftanlagen in der Nähe von Wetterradaranlagen könnten die Qualität der Wetterüberwachung und damit von Unwetterwarnungen deutlich stören. „Wir hoffen, dass sich nun auch die Windkraftbetreiber kompromissbereit zeigen und uns anonymisierte Betriebsdaten und, falls vorhanden, meteorologische Daten ihrer Anlagen im 15-km-Radius um Wetterradare überlassen.“ Diese Daten könnten dem DWD helfen, die Störungen der Radardaten durch sich bewegende Rotorblätter etwas auszugleichen.

Die Hauptaufgabe des Deutschen Wetterdienstes ist es, vor Unwetter zu warnen sowie das Klima hierzulande zu dokumentieren. Er betreibt auch das nationale Klimaarchiv der Bundesrepublik Deutschland. Die Behörde beschäftigt über 2.000 Mitarbeitende.

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