17.02.2023
Studie: Brandenburg braucht 1.100 Kilometer Wasserstoffnetz
Brandenburg kann langfristig mehr als 20 Mrd. kWh Wasserstoff erzeugen.

Quelle: energate

Dafür bedarf es allerdings eines Wasserstoffstartnetzes mit einer Länge von rund 1.100 Kilometern. Dies zeigt eine Machbarkeitsstudie zum Auf- und Ausbau eines Wasserstofftransportnetzes in dem Bundesland, die mehrere Forschungsinstitute im Auftrag des Brandenburger Wirtschaftsministeriums erstellt haben. Die Autorinnen und Autoren haben zukünftige Wasserstoffverbräuche und -erzeugungspotenziale bis zum Jahr 2045 prognostiziert und anschließend bedarfsorientierte, kosteneffiziente Trassenverläufe abgeleitet. Ziel ist die Entwicklung eines übergeordneten Wasserstoffnetzes.

Das Autorenteam ermittelte für das Land Brandenburg ein Stromerzeugungspotenzial von 57 Mrd. kWh Windenergie und 18 Mrd. kWh Freiflächenphotovoltaik. Ein erheblicher Teil davon resultiert laut der Machbarkeitsstudie dabei aus der Nutzung ehemaliger Kohletagebaustätten. Gemäß den Analysen steigt die potenzielle Wasserstofferzeugung in Brandenburg von rund 1 Mrd. kWh im Jahr 2030 auf rund 21 Mrd. kWh im Jahr 2045 an. Die Regionen Spree-Neiße, Uckermark und Prignitz weisen dabei die größten potenziellen Erzeugungsmengen auf.

Investitionen von 1,2 Mrd. Euro nötig

Gleichzeitig ermittelten die Forschenden für die Sektoren Industrie und Mobilität sowie Fernwärme- und Stromerzeugung in der Region Brandenburg/Berlin eine mögliche Nachfrageentwicklung von rund 5 Mrd. kWh Wasserstoff im Jahr 2030 auf rund 40 Mrd. kWh im Jahr 2045. Der Großteil davon werde in der brandenburgischen Grundstoffindustrie benötigt. Daraus ergibt sich ein Wasserstoffnetz für das Jahr 2045, welches eine Gesamtlänge von 1.102 Kilometer hat. Davon sind rund 600 Kilometer - also mehr als die Hälfte - umgestellte Erdgasleitungen und etwa 500 Kilometer Neubaustrecken. Die Gesamtkosten liegen laut Studie bei etwa 1,2 Mrd. Euro.

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