18.02.2023
Gas: Erster LNG-Tanker erreicht Brunsbüttel
Das LNG-Cargo-Schiff mit Namen Ish hat 137.000 Kubikmeter Flüssigerdgas an Bord. Eingespeist werden soll ab Ende Februar.

Quelle: Energie & Management

Am LNG-Terminal in Brunsbüttel ist das Frachtschiff „Ish“ angekommen. An Bord hat es 137.000 Kubikmeter verflüssigtes Erdgas von der Insel Das aus Abu Dhabi. Die Menge entspreche 82 Millionen Kubikmetern regasifiziertem Erdgas und damit rund 900 Millionen kWh. Das teilte der Energiekonzern RWE als Betreiber des Terminals mit.

Geliefert wurde das LNG von der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC). Eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) über die mehrjährige Lieferung von LNG aus den Arabischen Emiraten nach Deutschland hatten die Unternehmen im September 2022 unterzeichnet (wir berichteten).

Das LNG soll nun von der schwimmenden Lager- und Regasifizierungseinheit (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) „Hoegh Gannet“ übernommen und regasifiziert werden. Ab Ende Februar soll das so gewonnene Gas ins Netz eingespeist werden.

Die Hoegh Gannet liegt selber erst seit dem 20. Januar im Elbehafen Brunsbüttel (wir berichteten). Nach der Hoegh Esperanza, die im Dezember Wilhelmshafen erreicht hatte und der Neptune, die im Januar in Lubmin in Betrieb genommen wurde ist sie die dritte deutsche FSRU.

Ein weiteres schwimmendes LNG-Terminal ist in Stade geplant, es soll im Winter 2023/24 in Betrieb gehen. Zudem sollen in Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel bis spätestens 2026 stationäre LNG-Terminals mit Speichertanks errichtet werden.

Immer mehr Kritik wird allerdings an den Plänen laut, vor der Insel Rügen zwei weitere Plattformen zu bauen, an denen FSRU festmachen sollen. Von dort soll das Gas über eine etwa 38 Kilometer lange Anbindungsleitung nach Lubmin transportiert werden. Die Wirtschaftsexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bezeichnete das Projekt im Nordeutschen Rundfunk „völlig überdimensioniert“ und als nicht vereinbar mit den Energiewendezielen der Bundesregierung.

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