13.12.2023
Förderzusage: 2,6 Mrd. Euro für grünen Stahl aus dem Saarland
Trotz Haushaltskrise hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der saarländischen Stahlindustrie 2,6 Mrd. Euro für ihre grüne Transformation zugesagt.

Quelle: enerNEWS-Partner energate

Bei einem Besuch in Völklingen stellte er sich hinter die Beihilfe, der aber noch die EU-Kommission zustimmen müsse. "2,6 Milliarden habt ihr gewollt, 2,6 Milliarden kriegt ihr", sagte er vor etwa 3.000 Stahlmitarbeitenden. Stefan Rauber, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stahl-Holding-Saar (SHS), lobte die Zusage: "Diese Nachricht ist wegweisend für die saarländische Stahlindustrie. Sie ermöglicht uns eine historische Produktionsumstellung - mit der bis 2030 55 Prozent CO2 eingespart werden können." 

Das Transformationsprojekt steht mit der Marke "Pure Steel+" für Klimaneutralität bis 2045. Dafür setzen die Unternehmen Dillinger und Saarstahl auf den Einsatz von Wasserstoff, auf Elektro-Stahlerzeugung und die Wiederverwertung von Stahlschrott. In diesem Jahr wurde mit der Planung zum Bau einer Direktreduktionsanlage und zwei Elektrolichtbogenöfen (EAF) in Dillingen und Völklingen förderrechtlich konform begonnen. Ab 2027/2028 soll die Produktion von grünem Stahl bei 3,5 Mio. Tonnen pro Jahr liegen. Um die versprochene CO2-Einsparung von 55 Prozent bis 2030 zu erreichen, muss das Saarland etwa 70 Prozent der Produktion umbauen. Die Gesamtinvestition beziffert die SHS auf 3,5 Mrd. Euro. Die 2,6 Mrd. Euro Fördermittel seien "zwingend erforderlich".

Die beiden Konkurrenten Salzgitter und Thyssenkrupp haben bereits ihre Förderzusagen in der Tasche. Die Beihilfe von knapp 2 Mrd. Euro für Thyssenkrupp, bisher die größte Einzelförderung der Bundesrepublik, genehmigten die europäischen Wettbewerbshüter im Juli. Den Förderbescheid für Salzgitter in Höhe von knapp 1 Mrd. Euro überreichte Habeck bereits im April.

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